Du hast lange am Rezept Deines persönlichen Bieres gefeilt, immer wieder etwas verändert und nun ist es so weit: Du hast Dein Lieblingsbier gefunden! Glückwunsch! Es wird Zeit, Dein eigenes Etikett zu entwerfen. Dafür brauchst Du den Alkoholgehalt Deines Bieres, doch der ist gar nicht so leicht zu bestimmen. Für eine Hobbybrauerei sind die nötigen Messgeräte unverhältnismäßig teuer. Doch Du kannst den Alkoholgehalt errechnen. Der errechnete Wert kommt meist der Wahrheit nah genug. Wie Du den Alkoholgehalt Deines eigenen Bieres misst, erfährst Du in diesem Artikel.
Den Alkoholgehalt Deines Bieres messen – Das brauchst Du
Um den Alkoholgehalt Deines Bieres zu bestimmen, brauchst Du einige Messgeräte und musst einen weiteren Brauvorgang durchlaufen. Du brauchst also alles, was Du zum Brauen Deines Bieres brauchst und außerdem eine Bierspindel und einen Messzylinder.
So misst Du den Alkoholgehalt Deines Bieres – Die nötigen Werte
Damit Du den Alkoholgehalt Deines Bieres richtig messen kannst, musst Du wissen, was Du messen musst und wie die Werte miteinander zusammenhängen. Du möchtest den Alkoholgehalt ermitteln. Er gibt den Anteil von Alkohol in Deinem Bier an. Die Maßeinheit dafür ist Volumenprozent % Vol. Dafür ermittelst Du die Stammwürze, die in Grad Plato oder % mas angegeben wird.
So findest Du die Stammwürze Deines Bieres heraus
Die Stammwürze Deines Bieres ist der nötige Wert, den Du zur Bestimmung des Alkoholgehaltes brauchst. Er wird übrigens auch zur Berechnung der Biersteuer verwendet. Um die Stammwürze zu bestimmen, misst Du mit der Bierspindel einmal vor und einmal nach der Gärung. Am Tag, an dem Du Dein Bier braust, kühlst Du die Würze nach dem Kochen auf 20 °C ab. Das ist wichtig, weil Bierspindeln auf diese Temperatur geeicht sind. Entnimm eine Probe mit dem Messzylinder und tauche die Bierspindel hinein. Lies den Wert so genau wie möglich ab. Vergiss nicht, den Wert zu notieren, denn die Ermittlung des Alkoholgehaltes Deines Bieres wird erst in einigen Wochen abgeschlossen sein.
Ist das Bier bereit zur Abfüllung in Flaschen, folgt die zweite Messung. Entnimm wieder eine Probe mit dem Messzylinder und miss mit der Bierspindel die Stammwürze. Dieser Wert, der sogenannte Restextrakt, wird niedriger sein als am Brautag, da viel Zucker in Alkohol umgewandelt wurde.
Den Alkoholgehalt errechnest Du nun mit den beiden Werten der Stammwürze vor und nach der Gärung mit der Ballingischen Formel:
Alkohol (%) = (Stammwürze %mas – Restextrakt %mas) / (2.0665 – 0.010665 * Stammwürze %mas)
Oder einfacher:
Alkohol (%) = (Stammwürze %mas – Restextrakt %mas) / 2
Diesen Wert kannst Du nun auf die Etiketten Deines eigenen Bieres drucken.
Den Alkoholgehalt Deines Bieres ändern – So geht‘s
Die Ballingische Formel verrät Dir nicht nur den Alkoholgehalt Deines Bieres, sondern auch wie Du ihn beeinflussen kannst. Der Alkoholgehalt Deines Bieres ist laut Formel umso höher, je größer die Differenz zwischen Stammwürze und Restextrakt ist. Für einen höheren Alkoholgehalt muss also mehr Zucker in Alkohol umgewandelt werden. Das erreichst Du durch die Zugabe von Zucker während der Gärung oder eine längere Gärzeit, in der die Hefe mehr Zeit zur Umwandlung bekommt. Um weniger Alkohol ins Bier zu bringen, verkürzt Du dementsprechend die Gärzeit oder gibst weniger Zucker hinzu.
Der Zuckergehalt Deiner Würze wird nicht nur durch die tatsächliche Zugabe von Zucker beeinflusst. Während des Würzekochens lösen Enzyme Zucker aus dem Malz. Du kannst den Zuckergehalt der Würze also auch durch die Dosierung des Malzes und die Dauer des Würzekochens ändern.
Braue mehr von Deinem eigenen Bier
Wenn Du schon über Etiketten für Dein eigenes Bier nachdenkst, wird es Zeit, mehr zu brauen, damit Du es auch mit Deinen Freunden teilen kannst. Wenn Du mehr Bier brauen möchtest, brauchst Du Bierbrau Zutaten wie Malz, Hopfen oder Hefe. Im Shop von Brauen.de findest Du weitere nützliche Dinge zum Bierbrauen wie Braukessel & Brautöpfe oder Gärbehälter. Sieh Dich dort einfach um. Hast Du Fragen? Kontaktiere uns gerne!
