Willst Du an die Grenzen des Bierbrauens gehen? Nimmst Du die Herausforderung an, ein besonders starkes Bier zu brauen? Viele Brauereien versuchen sich an Starkbier. Auch Deine Hobbybrauerei kann ein tolles und vor allem prozentiges Bier hervorbringen. Hier haben wir ein paar Tipps für Dein eigenes Starkbier.
Starkbier – Was ist das?
Starkbier ist kein Bierstil wie Pilsner oder Porter. Jedes Bier ist ein Starkbier, wenn es über einen Stammwürzegehalt von mindestens 16 Prozent verfügt. In 100 Gramm Bier sind also mindestens 16 Gramm Stammwürze enthalten. Der hohe Stammwürzegehalt bringt einen vollmundigen Geschmack und einen hohen Alkoholgehalt mit sich. Der hohe Alkoholgehalt ist der Namensgeber für das Starkbier. Grob geschätzt sagt man, dass ein Drittel der Stammwürze den Alkoholgehalt ergibt. Ein Starkbier mit 20 Prozent Stammwürze kommt also auf etwa 6,5 Prozent Alkohol. Gängig sind 7 bis 14 Prozent.
Viele Brauereien produzieren Starkbiere und einige treiben den Alkoholgehalt besonders hoch. Dabei geht es kaum noch um einen guten Geschmack, sondern viel mehr um den Marketingeffekt, den ein besonders starkes Bier mit sich bringt. Das stärkste kommerziell hergestellte Starkbier der Welt ist Schorschbock 57 mit 57,5 Prozent Alkohol. Ein derart hoher Alkoholgehalt ist unter Beachtung des Reinheitsgebotes aufgrund seines besonderen Herstellungsverfahrens nur bei Eisbock möglich.
Starkbier brauen mit dem Bockbier-Rezept von brauen.de
Eine vielversprechende Basis für Dein eigenes Starkbier ist ein kräftiges Bockbier. Nimm für den ersten Versuch am besten unser Rezept für Bockbier als Grundlage für Dein eigenes Starkbier. Es hat einen Stammwürzegehalt von etwa 16 Prozent und liegt damit an der Untergrenze zum Starkbier. Hast Du schon Erfahrung im Bierbrauen, kannst Du das Rezept hier und da etwas abwandeln, um den Stammwürzegehalt und den Alkoholgehalt zu erhöhen. Einige Stellschrauben genügen schon. Etwas mehr Malz in der Maische oder längere Rasten können zum Erfolg führen. Probiere es aus!
Zucker und Zeit: So kommt mehr Alkohol ins Bier
Wichtig für ein hochprozentiges Bier sind die zwei Z: Zucker und Zeit. Entscheidend ist das Maischen. Für mehr Zucker, der zu Alkohol vergären kann, sorgt das Malz. Besitzt die Maische eine hohe Malzkonzentration, wird mehr Zucker aus der Stärke gelöst. Je mehr Malz in der Maische enthalten ist, desto länger dauert auch die Verzuckerung, denn die Enzyme haben viel mehr Arbeit.
Deshalb ist auch Zeit ein wichtiger Faktor. Lasse das Bier länger rasten. Dehne die Verzuckerungsrasten auf insgesamt 90 Minuten aus. Damit gibst Du den Enzymen genug Zeit, ihre Arbeit zu tun. Denn letztlich geht es darum, wie viel Zucker aus der Malzstärke gelöst wird, den die Hefe später zu Alkohol vergärt.
Tipp: Nutze besonders vitale Flüssighefe. Um sie noch kräftiger zu bekommen, kannst Du sie mit einem Hefestarter-Verfahren vorbereiten. Manch Bierbrauer „trainiert“ seine Hefe an Vollbieren, bevor er sie für ein Starkbier einsetzt.
Noch ein Tipp: Lüfte Dein Bier beim Anstellen der Gärung gründlich. Belüfte es nach 8 und nach 48 Stunden noch einmal, so hat die Hefe beste Bedingungen.
Ist die Hauptgärung abgeschlossen, braucht es wieder Zeit. Mehrere Wochen sollte Dein Bier ruhen dürfen. Hast Du schon einige Versuche gewagt und bist im Starkbier-brauen geübt, setze eine Charge an und lass sie mehrere Monate ruhen. Vielleicht sogar Jahre. Lass Dich vom Ergebnis überraschen!
Braue Dein eigenes Starkbier. Leg los!
Starkbier-brauen ist eine Klasse für sich. Denn neben dem hohen Alkoholgehalt sollte es auch einen vorzüglichen Geschmack mit sich bringen. Vielleicht brauchst Du einige Versuche, bis Du Dein Starkbier gefunden hast. Probiere Dich aus! Alles, was Du brauchst, findest Du in unserem Shop. Sieh Dich dort einfach nach Brauzutaten, Brauzubehör und allem für das Brauen Deines Bieres um. Hast Du Fragen? Kontaktiere uns gerne!